Tattoo Farben verbot: ist Die Schweiz auch betroffen?

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Ab Januar 2022 gilt in die EU ein Strengeres Tattoo Farben Verordnung. Ist Die Schweiz dadurch auch betroffen und somit die Tattoo Szene in Gefahr? Nein. Zumindest noch nicht.. 

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Wichtig: Keine Angst, aktuell (Februar 2022) sind schon ganz viele neue und Legale Farben auf dem markt, es wurden alle Voraussetzungen der REACH angepasst und die Farben sind somit auch in EU erlaubt!

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Um was geht es genau?  

In Zukunft müssen Tätowiererinnen und Tätowierer mit rund zwei Drittel weniger Farben auskommen als bisher. Denn die EU-Chemikalien Verordnung REACH wurde abgeändert und führt per Januar 2022 neue Höchstkonzentrationsgrenzwerte für einzelne Stoffe und Stoffgruppen ein – mehr als 4000 davon sind auch in Tattoos und Permanent-Make-up enthalten. Für die Farben Pigment Blau 15:3 und  Pigment Grün 7 gilt zumindest noch ein Jahr länger eine Schonfrist.

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Lines Ink Tattoo hat beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) nachgefragt und folgende Antwort erhalten: 

 

Tätowier- und PMU-Farben sind in der Schweiz über das Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständerecht geregelt. Schon seit mehreren Jahren sind gesetzliche Anforderungen an Tätowier- und Permanent Make-Up(PMU)-Farben in der Verordnung über Gegenstände für den Humankontakt (SR 817.023.41) festgelegt.

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In der EU wurde für Tätowier- und PMU-Farben mit der aktuellen Verordnung (EU) 2020/2081 eine Regulierung über das Chemikalienrecht neu eingeführt. 

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Die Schweiz prüft zur Zeit diese neue Regelung der EU und passt im laufenden Revisionsverfahren gegebenenfalls die Verordnung SR 817.023.41 entsprechend an. Die laufende Revision tritt voraussichtlich Mitte 2023 mit entsprechenden Übergangfristen in Kraft. Der Rechtsetzungsprozess sieht auch eine Vernehmlassung vor, in welcher die interessierten Kreise (hier Tätowierer und gegebenenfalls Hersteller von Tätowierfarben) konsultiert werden. 

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Auswirkung auf Die Schweiz

 

Auf Anfrage von 20 Minuten erklärte Sandra Stierli vom «Tattoo Collective Schweiz», dass dieses Verbot eine grosse Auswirkung auf die Tattoo-Szene haben werde. «Es ist davon auszugehen, dass die Schweiz beim Farben-Verbot mitzieht. Bestätigen kann ich das jedoch nicht», erklärt Stierli. Gewisse Farben, welche in der EU erlaubt seien, stünden in der Schweiz jedoch bereits auf der schwarzen Liste.

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Wie sich diese neue europäische Regulierung auf die Verfügbarkeit von Tätowier- und PMU-Farben auswirkt, könne das BLV noch nicht beurteilen.  

«Vorhersehbar ist jedoch, dass die Schweiz aufgrund des kleinen Marktvolumens von Veränderungen auf dem europäischem Niveau schon vor einer Anpassung der schweizerischen Rechtsvorschriften betroffen sein wird.»

Aktueller Stand: 20.12.2021 
 
 

Quelle: BLV Schweiz & 20min

 

 

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